Montag, 16. Februar 2015

Die (fast) unendliche Geschichte vom verfluchten Norweger-Pulli

Vor langer Zeit habe ich grüne und weiße Wolle gekauft, um dem Herrn Sohn einen Pulli mit Norwegermuster zu stricken. Untraditionelle Farben, aber ich finde gerade die Mischung von traditionellen Mustern mit untraditionellen Farben oft spannend. Die Wolle blieb aber lange in der Wollkiste liegen. Vor ein paar Monaten hat mich plötzlich die Stricklust gepackt, und ich habe mir den ersten Knäuel und ein paar Stricknadeln geschnappt und losgelegt. Nach ca 10 cm hab ich mich ein paar Sekunden lang gefragt, warum ich einem Dreijährigen einen weißen Pulli stricke (das Muster ist nur oben im Brust- und Schulterbereich), aber egal, das wird schon passen. Nach knapp 20 cm war der erste Knäuel weg, und ich stürzte mich voller Eifer in die Wollkiste, um den nächsten zu holen - nur um festzustellen, dass da nur drei Knäuel in Grün lagen. Das Ganze war in Weiß auf Grün geplant.

Ich habe dann am nächsten Tag, immer noch voller Tatendrang, in Grün neu angeschlagen. Munter die ersten vier cm (abwechselnd 1 M rechts und 1 M links) gestrickt - auf 3er-Nadeln. Diese sollten aber erst beim Glattstrick oberhalb zum Einsatz kommen, also hab ich wieder aufgetrennt. Ein drittes Mal angeschlagen, diesmal in der richtigen Farbe (Grün) auf den richtigen Nadeln (2,5). Am Ende der ersten Reihe hatte ich plötzlich eine ungerade Anzahl an Maschen, und es sah so aus, als hätte ich an einer Stelle eine Masche fallen lassen. Oder doch nur zu locker angeschlagen? Egal, ich fügte halt seitlich noch eine hinzu, das fällt nicht auf. Wieder bis knapp 20 cm Länge gestrickt und mich gewundert, warum von der grünen Wolle noch so viel da ist. Der weisse Knäuel war ja hier schon aus gewesen. Und überhaupt: waren die Maschen vorher nicht viel dichter an der Nadel zusammengeschoben gewesen beim Stricken? Zur Sicherheit noch Mal nachgezählt ... Habe ich 38 Maschen zu wenig angeschlagen. ACHTUNDDREISSIG! Zum dritten Mal aufgetrennt. Ich war ja froh, dass es schon sehr spät war und der Junior somit im Bett, sonst hätte er unabsichtlich eine unvergessliche Vokabelstunde bekommen!

Einige Tage später waren die 20 cm zum dritten Mal erreicht, diesmal richtige Farbe auf richtigen Nadeln, der grüne Knäuel war auch tatsächlich aus, und ich hatte eine ausgewachsene Sehnenscheidenentzündung im rechten Arm: Pause auf unbestimmte Zeit. Es ist lustig, was man alles findet, wenn man in Google nach "Exorzist Wien" sucht! :-)

Im Jänner habe ich weitermachen können und mit dem Muster angefangen. Nach ca 5 cm kettet man da seitlich ein paar Maschen für die Ärmelöffnung ab und strickt vorne und hinten getrennt weiter. Ich habe die Rückseite fertiggestrickt, dann in meinem Eifer vergessen, an der Vorderseite weitere Maschen seitlich an der Ärmelöffnung abzunehmen. Da habe ich zur Abwechslung 7 cm Muster auftrennen dürfen. Das ist ECHT mühsam, daher habe ich das ganze Projekt erst mal zur Seite gelegt.

Vor zwei Wochen habe ich dann endlich die Vorderseite bis zum Ärmelloch wieder aufgetrennt und noch mal gestrickt. Ich habe mich beim Muster verzählt, so dass alles auf einmal völlich schief war, ich hatte selten die laut Anleitung exakt richtige Anzahl an Maschen an der Nadel, aber die Korrekturen waren zumindest jetzt nicht mehr so zeitaufwändig, und ich habe es tatsächlich geschafft, das Ding fertig zu bekommen. Und ich liebe es, und der Junior auch - was natürlich das wichtigste ist. Er wollte sogar damit ins Bett gehen! Also doch noch ein Happy End :-)

Und so sieht es aus (ich habe übrigens nicht die Ärmel aus Frust weggelassen, das Modell ist ärmellos ;-):

Montag, 9. Februar 2015

Was ist eigentlich Bioweinbau?

Beim Bioweinbau, auch ökologischen Weinbau genannt, werden keine künstlichen Düngemittel und Schädlingsbekämpfer eingesetzt. Der Bioweinbau wird wieder wortwörtlich zum Handwerk, denn Massenproduktion ist nach diesen Kriterien kaum möglich - und auch nicht erwünscht. Der Bioweinbauer deutet die Zeichen der Natur, um zu wissen, wie er den besten Wein bekommt. Der Boden darf naturbelassen bleiben, weil die Vielfalt zur Qualität des Endproduktes wesentlich beiträgt. Nützlinge fühlen sich im Bioweingarten wohl, und helfen daher mit, die besten Bioweintrauben hervorzubringen. Bei der Weinlese werden große Teile der Arbeit sorgfältig und ruhig mit der Hand erledigt, und durch moderne Bioweinbau-Kellertechnik ist die Grundlage für qualitativ spitzenmäßige Bioweine gelegt.

Nach diesen Prinzipien arbeitet der Bioweinbau Gross in Mönchhof im Burgenland seit über 20 Jahren bereits. Wer seine Weine gekostet hat, weiß, dass das nicht nur für die Natur, sondern in jeder Hinsicht auch für den Menschen etwas sehr, sehr Gutes ist.